Pressemitteilung 14.10.2016
Der Whistleblower Edward Snowden befindet sich seit Juni 2013 auf der Flucht, nachdem er die illegalen weltweiten Überwachungsmaßnahmen des US-Geheimdienstes NSA öffentlich gemacht hat. Aktuell muss er in Moskau leben mit einem befristeten Asylstatus. Kein Land in Europa, explizit auch Deutschland nicht, wollte diesem Menschen, der seinem Gewissen gefolgt ist, politisches Asyl gewähren. Dieses Verhalten Europas und insbesondere Deutschlands ist und bleibt ein Skandal. Vor diesem Hintergrund entschlossen sich Markwart Faussner, Matthias Wolf und Beate Thonfeld vor einem Jahr am 21. Juni, Edward Snowdens Geburtstag, als Geste der öffentlichen Wertschätzung einen Platz in der Dresdner Neustadt nach ihm zu benennen. Der Eigentümer Markwart Faussner ist heute stolz, dass so viele Menschen an die Bautzner Straße 6 kommen und mit Freude das offizielle Schild inklusive Legende fotografieren und mit anderen Menschen teilen.
Im Rahmen des Neustadt Art Festivals hat Markwart Faussner nun die Wander-Ausstellung „Whistleblowing – Licht ins Dunkel bringen“ nach Dresden geholt. In der Zeitgalerie auf der Kamenzer Straße 19 sind noch bis zum 20. Oktober 2016 26
Beispiele von mutigen Menschen ausgestellt, die ihr Schweigen gebrochen haben, um auf Missstände in ihrem Arbeitsumfeld aufmerksam zu machen. Diese Menschen haben einen sehr hohen persönlichen Preis für ihre Zivilcourage gezahlt. Sie verdienen unseren Respekt, unsere Unterstützung und unsere Aufmerksamkeit.
Zwei von ihnen, Brigitte Heinisch, ehem. Altenpflegerin aus Berlin und Dr. Rainer Moormann, ehem. wissenschaftlicher Angestellter und Beauftragter für Reaktorsicherheit am Forschungszentrum Jülich, waren am Donnerstag von Markwart Faussner zu einer Podiumsdiskussion eingeladen worden:
„Whistleblower – sind sie unsere neuen Helden?“
Sie diskutierten mit Yvonne Dietzel LL.M, Noerr LLP, Fachanwältin für Arbeitsrecht, Wolfgang Neskovic, ehem. Richter am BGH, Vorsitzender des Beirats von Whistleblower-Netzwerk und Dipl.-Pol. Annegret Falter, Vorsitzende von Whistleblower-
Netzwerk.
Als Ergebnis dieser notwendigen Diskussion kann festgehalten werden, dass diese mutigen Menschen, die ihrem Gewissen gefolgt sind zum Nutzen unserer Zivilgesellschaft, Anspruch auf Schutz und Unterstützung haben. Wir müssen jetzt die Grundlagen schaffen, damit mehr Menschen ihrem Gewissen folgen und uneigennützig Missstände in unserer Gesellschaft aufdecken.
Einen Mitschnitt der Veranstaltung finden Sie in Kürze unter
www.whistleblower-net.de
www.edward-snowden-platz.de